Lesungen

 

 

 

Projekte 2025 und 2026 | Lesungen & Sprechperformances

          

Orangerie im Englischen Garten
Samstag, 02. August 2025 | 19.30 Uhr
Muskat
Eine Erzählung von Simon Werle
Sprecher: Martin Pfisterer
Der sechzehnjährige Ansgar lebt in den siebziger Jahren mit seiner allein erziehenden Mutter in einem kleinen pfälzischen Dorf. Der Vater hat die Familie bald nach seiner Geburt verlassen, und Ansgars drei Jahre ältere Schwester Hella, Objekt seiner verklärenden Trauer, ist im Vorschulalter gestorben. Zum besten Freund hat der introvertierte Einzelgänger den Förstersohn Leon, dessen ältere Schwester Gari er von ferne schwärmerisch verehrt und mit dem er seine ersten Drogenerfahrungen macht – anstatt mit Cannabis mit hoch dosierter Muskatnuss. Aus seiner sozialen Passivität wird er herausgerissen, als Gari während eines Schüleraustauschs kurz vor den Sommerferien mit einem jungen Franzosen Freundschaft schließt. Um sich ihr zu nähern, bittet Ansgar die passionierte Reiterin um eine Reitstunde, bei der er absichtlich vom Pferd stürzt. Als Gari sich fürsorglich um ihn kümmert, versucht er, ihre körperliche Nähe zu erzwingen. Das schockierte Mädchen wendet sich daraufhin für immer von ihm ab. Zutiefst beschämt flüchtet Ansgar im Muskatrausch auf den Dorfschrottplatz und gerät in eine gewaltsame Konfrontation mit dessen Betreiber, der dort heiße Ware deponiert hat.
Der Text ist im Literaturportal Bayern zu lesen.


La Cantina
Samstag, 23. August 2025 | 20.00 Uhr
-Die 18. Thomas Bernhard- Nacht–
Der Briefwechsel |  Siegfried Unseld und Thomas Bernhard
Szenische Lesung mit Dimitri Hartmann und Martin Pfisterer

30 Jahre alt, ohne Resonanz auf seine bis dahin veröffentlichten drei Gedichtbände, vom eigenen überragenden schriftstellerischen Können allerdings überzeugt, schreibt Thomas Bernhard
im Oktober 1961 an Siegfried Unseld: „Vor ein paar Tagen habe ich an Ihren Verlag ein Prosamanuskript geschickt. Ich kenne Sie nicht, nur ein paar Leute, die Sie kennen. Aber ich gehe den Alleingang.“ Obwohl der Suhrkamp Verlag das Manuskript ablehnte, gingen der Alleingänger und der Verleger seit dem Erscheinen von Bernhards erstem Roman „Frost“ 1963 gemeinsam
den Weg, der den Autor in die Weltliteratur führte.

In den etwa 500 Briefen zwischen beiden entwickelt sich ein einzigartiges Zwei-Personen-Schauspiel. Es dominiert das Beziehungsdrama: Der Autor stellt die für sein Werk und seine Person unabdingbaren Forderungen. Der Verleger seinerseits weiß, daß gerade bei Bernhard rücksichtslose Selbstbezogenheit notwendige Voraussetzung der Produktivität ist.

Solch einen dramatischen Briefwechsel zwischen Autor und Verleger, in dem bei jeder Zeile alles auf dem Spiel steht, kennt das Publikum bislang nicht.

Elisabethstrasse 53 | Ecke Nordbad | Reservierung: 089 12 73 71 35 oder brmarkus@yahoo.com


Hospizdienst DaSein
Montag, 29. September 2025 | 19.00 Uhr
Ich weiß, ich war’s von Christoph Schlingensief
Erinnern – das war für Schlingensief kein sentimentaler Vorgang, sondern ein Akt der Befreiung, um Platz für Neues zu schaffen. Und so setzte er nach der Veröffentlichung von „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein“, dem vielgelesenen und vieldiskutierten Tagebuch
einer Krebserkrankung, das Prinzip fort, seine Gedanken zur Kunst, seine Selbstbefragungen
und Erinnerungen auf Tonband festzuhalten. Nicht um sich zurückzuziehen oder um Abschied zu nehmen, sondern um sich zurück ins Leben zu katapultieren. In dieser Autobiografie spiegelt sich für ihn das Sprunghafte, Assoziative, Disparate, die Suche nach Bedeutung, Verbindung von Chaos, Ordnung und Offenheit von Schlingensiefs Kunst.

Karlstr. 56-58, 1. Stock
Anmeldung: info@hospiz-da-sein.de  oder 089 124 70 51 40


La Cantina
Freitag, 10. Oktober 2025      

Samstag, 11. Oktober 2025   
jeweils 20.00 Uhr
1 9 8 4 
von George Orwell 
(Premiere)
2 Abende in einer gekürzten Fassung
Der weltberühmte Klassiker über einen allmächtigen Überwachungsstaat ist und bleibt beklemmend aktuell: Seit seiner Veröffentlichung 1949 zählt 1 9 8 4 zu den bedeutendsten
und meistdiskutierten Werken der Weltliteratur. Mit atemberaubender Unerbittlichkeit zeichnet der Autor das erschreckende Bild einer durch und durch totalitären Gesellschaft, die bis ins letzte Detail durchorganisierte Tyrannei einer absolut autoritären Staatsmacht. Seine düstere Vision hat einen beklemmenden Wirklichkeitsbezug zu heute…

Hospizdienst DaSein
Montag, 01. Dezember 2025 | 19.00 Uhr
Der Tod meiner Mutter
von Georg Diez
Es waren traurige, schöne Abschiedstage…wenn ich sie sah, wenn sie auf ihrer Terrasse saß, auf ihrem Holzstuhl, mit den vielen Kissen…auf dem Kopf einen Hut und meistens eine Sonnenbrille im Gesicht. Es wirkte so, als habe sie nicht eine Stunde oder zwei dort gesessen, sondern Tage, Wochen, ihr ganzes Leben lang, auf dieser Terrasse mit dem Garten, den sie so mochte.
„Jedes Mal erschrak ich, wenn ich sie dort sitzen sah, denn jedes Mal wusste ich, dass ich sie bald verlieren würde.“


Projekte 2026 | Lesungen & Sprechperformances
Goethe Gesellschaft Rosenheim
Mittwoch, 11. Februar 2026 | 19.30 Uhr
15 Jahre nach der Premiere 2011 noch einmal:
Holzfällen – Eine Erregung?
von Thomas Bernhard
oder Heinrich Böll | Kurzgeschichten?


Die 2. Thomas Bernhard- Wochen im März 2026
La Cantina 2026
Elisabethstrasse 53 | Ecke Nordbad
Reservierung: 089 12 73 71 35 oder brmarkus@yahoo.com
4x Weltliteratur jeden Samstag im März 2026 in La Cantina…
Martin Pfisterer spricht den österreichischen Autor von Weltrang und Meister rhythmischer Sprachkompositionen. Tauchen Sie einen Monat ein in die Bernhard’sche Magie…
und die Absurdität des „Geschichtenzerstörers“ und genialen „Übertreibungskünstlers“.

07. März 2026 | Der Untergeher
14. März 2026 | Beton
21. März 2026 | Wittgensteins Neffe
28. März 2026 | Holzfällen


Weitere Termine in La Cantina: 09. Mai 2026 | August 2026 | 10. Oktober 2026

Naturgemäss wird es im März 2027 die 3. Thomas Bernhard- Wochen geben…
Ideen: Auslöschung | Amras | Ja | Alte Meister...


Meta Theater
Hotel Kithairon
von Simon Werle

Kritik SZ_Juli_22
https://sz.de/1.5618495

Foto | 1982 Kiel | Bühnen der Landeshauptstadt
26 Jahre | Gimme shelter

Rückblick (Auswahl)

Im Rahmen der Festwochen 2015 in Gmunden (Österreich) sprach Martin Pfisterer Anfang August im BernhardHaus in Ohlsdorf/Obernathal Wolfgang Herrndorfs TSCHICK und Thomas Bernhards BETON.

Tschick, 2010 erschienen, von allen relevanten Feuilletons euphorisch besprochen, ist ein Kultroman. Als Hörbuch erschienen, in einer Theaterfassung gespielt und verfilmt…
TSCHICK ist eine Geschichte, die man „gar nicht oft genug erzählen kann…existenziell, tröstlich, groß“. (FAZ)
„Dass es sehr wahrscheinlich ein Klassiker werden wird, hat sich ja herumgesprochen.“ (SZ) Zwei  Jungs. Ein geknackter Lada. Eine Reise voller Umwege durch ein unbekanntes Deutschland…
Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool in der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt er auf: Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine unvergessliche Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz.

August 2015
Beton – ein Selbstgelächter von Thomas Bernhard
Rudolf bereitet sich seit einem Jahrzehnt auf eine große Arbeit über seinen Lieblingskomponisten Felix Mendelssohn Bartholdy vor. Nachdem er zuerst durch den Besuch seiner ihn beherrschenden Schwester und dann, nach ihrem Weggang, durch die Furcht, sie könne wieder zurückkommen, am Schreiben des ersten Satzes seiner Studie gehindert wird, quält ihn die „Hölle des Alleinseins“.
Er flieht aus dem österreichischen Winter nach Palma, wo ihn vor eineinhalb Jahren bei seinem letzten Aufenthalt eine junge Frau angesprochen hat. Endlich eine Reihe von ersten Sätzen für seine Arbeit im Ohr, bestimmt ihn nun ruhelos und vollkommen das Schicksal dieser Frau…

„Man kann ihn zitieren, man kann sich stundenlang in Bernhard’schen Sätzen unterhalten.
Man kann mit den Sätzen leben.“
(Bernhard Minetti)


Mai 2015
Ruhm von Daniel Kehlmann
Aus dieser gekürzten Fassung spricht Martin Pfisterer
vier Geschichten (ca. 90 Minuten incl. Pause):
STIMMEN | DER AUSWEG | EIN BEITRAG ZUR DEBATTE | WIE ICH LOG UND STARB
„Daniel Kehlmann hat mit seinem neuen Roman Weltliteratur geschaffen“  WELTWOCHE
„Ein Buch von funkelnder Intelligenz“  FAZ
„Verteufelt gut und brillant“ NZZ
RUHM, erschienen im Rowohlt Verlag, ist Kehlmanns erster Roman nach seinem Bestseller
DIE VERMESSUNG DER WELT.
Die lose miteinander verbundenen Geschichten des Romans kreisen um Fragen der Kommunikation mit Mobiltelefon, Computer und Internet. Ihre Figuren tauchen auf und verschwinden wieder, verändern oder vertauschen ihre Identität, werden vergessen: Ein verwirrter Internetblogger, ein Abteilungsleiter mit Doppelleben, ein berühmter Schauspieler, der lieber unbekannt wäre… Der im Titel angesprochene Ruhm zieht sich als Leitmotiv durch die meisten Kurzgeschichten des Romans. Allein bis Oktober 2011 hat sich der Roman in Deutschland über 700.000 Mal verkauft.
La Cantina


Die Klassiker- Premiere in München!
Oktober 2014
Die Leiden des jungen Werther
von Johann Wolfgang von Goethe
Bis heute ist Goethes Werther der schönste Liebesroman der deutschen Literatur…

„…dass ich des Glückes hätte teilhaftig werden können, für dich zu sterben! Lotte, für dich mich hinzugeben!—Sei ruhig, ich bitte dich, sei ruhig—sie sind geladen—Lotte, lebe wohl…“
La Cantina | Elisabethstr. 53 | Res.: 089 12 73 71 35
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